EPR Textilien in Deutschland ab 2028: GRS startet Rücknahmesystem

Die Gemeinsames Rücknahmesystem Servicegesellschaft (GRS) hat ein neues Rücknahmesystem für den EPR Bereich Textilien ins Leben gerufen. Unter dem Namen GRS Pro Textil soll das System Hersteller, Händler und Importeure dabei unterstützen, die künftig geltende erweiterte Herstellerverantwortung (EPR) im Bereich Textilien umzusetzen. Hintergrund ist eine überarbeitete EU-Abfallrahmenrichtlinie, die vorsieht, dass entsprechende EPR-Systeme für Textilien voraussichtlich bis 2028 eingeführt werden müssen.

Im Rahmen dieser Verpflichtung sind die Unternehmen künftig dafür verantwortlich, die Sammlung, Wiederverwendung und das Recycling von Kleidung, Heimtextilien, Schuhen und Accessoires zu finanzieren und zu organisieren. Darüber hinaus müssen sie Verbraucher über Rücknahme- und Recyclingmöglichkeiten informieren und entsprechende Kennzeichnungspflichten erfüllen. Mit GRS Pro Textil möchte die GRS den betroffenen Unternehmen praxisnahe Unterstützung bieten – von der rechtlichen Begleitung über den Aufbau effizienter Rücknahme- und Verwertungssysteme bis hin zur Entwicklung zirkulärer Konzepte, die die Lebensdauer von Textilprodukten verlängern. Dabei fließen auch die umfangreichen Erfahrungen aus dem etablierten Rücknahmesystem für Batterien ein.

Für den Aufbau des neuen Systems will GRS auf die bereits vorhandenen Strukturen der Alttextilsammlung in Deutschland zurückgreifen. Diese gilt zwar als leistungsfähig, steht jedoch durch steigende Sammelmengen, sinkende Materialqualitäten und wirtschaftliche Herausforderungen zunehmend unter Druck. Daher sollen Sortierbetriebe, Recycler, Kommunen und der Handel gezielt eingebunden werden, um die Stabilität der Branche zu sichern und Innovationen im Recyclingbereich voranzutreiben.

Parallel dazu engagiert sich die GRS Service GmbH bereits in mehreren Projekten zur Weiterentwicklung des Textilrecyclings. Gemeinsam mit dem Gesamtverband Textil+Mode untersucht sie in einem von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) geförderten Projekt, wie qualitative Umweltziele künftig die bisherigen Sammelquoten ersetzen könnten. Darüber hinaus entwickelt GRS zusammen mit Handel, Kommunen und weiteren Partnern verschiedene Rücknahmekonzepte, die unterschiedliche Wege der Textilrückgabe – etwa im Geschäft, über Sammelcontainer oder per Postversand – berücksichtigen.

In einigen EU-Ländern, wie etwa Frankreich oder den Niederlanden, sind EPR-Rücknahmesysteme für Textilien bereits etabliert und aktiv im Einsatz. In den kommenden Jahren werden viele weitere Mitgliedstaaten eigene, landesspezifische EPR-Gesetze und Rücknahmesysteme einführen.

Bei Fragen zu den Themen EPR Textilien oder auch WEEE, Batterien und Verpackungen in den EU-Märkten können Sie sich jederzeit an das Go4Recycling Team wenden.

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